Marktflecken und ihre Umgebung

Donnerstag, 15. Juli 2010
Die diesjährige dritte Ausgabe der Zeitschrift Párbeszéd a vidékért (Dialog für den ländlichen Raum) ist erschienen. Hierin werden die Vorträge des am 21-22. April in Hódmezővásárhely und Szarvas organisierten V. Ländlichen Forums veröffentlicht. Ebenfalls in dieser Ausgabe wird die einleitende Studie von Ferenc Glatz zur Konferenz unter dem Titel Miért a mezőváros? Miért itt? Miért most? (Welchem Zweck dient der Marktfklecken? Warum hier? Warum jetzt?) publiziert.
Liste der weiteren Autoren: János Lázor (Bürgermeister der Stadt Hódmezővásár), Bálint Csatári (Direktor, Forschungsinstitut der Grossen Tiefebene am Regionalen Forschungszentrum der UAW), György Gémesi (Vorsitzender der Allianz der Selbsverwaltungen in Ungarn), László Domokos (Vorsitzender der Generalversammlung des Komitats Békés), Mihály Babák (Bürgermeister der Stadt Szarvas), Imre Nagy (Museumsdirektor der Stadt Hódmezővásárhely), László Váradi (Direktor des Forschungsinstituts für Fischerei und Irrigation ín Hódmezővásárhely), József Váradi (Hauptdirektor des Zentraldirektorats für Wasserwesen und Umweltschutz), Miklós Varga (Mitglied des Präsidiums des Ungarischen Netzwerks Ländlicher Raum), Tibor Müller (Direktor der Szarvas-Fisch GmbH.)

Die Leistungen des Instituts – nach europäischen Maßstäben gemessen

Dienstag, 13. Juli 2010
Ferenc Glatz, Direktor des Instituts für Geschichtswissenschaft der UAW, evaluierte in seiner Ansprache, die er im Rahmen der halbjährlichen Institutssitzung vor den Mitarbeitern hielt, die in den vergangenen Jahren erbrachten Leistungen des Instituts aus der Perspektive der neueren methodischen Ansätze und der thematischen Wegsuche, die in der europäischen und weltweiten Geschichtsschreibung präsent sind. Sowohl in der ungarischen Geschichtsschreibung, als auch bei der Forschungstätigkeit im Institut hält er eine tiefere Einbettung in die Europa-Geschichte und eine mehr bewusste Kenntnis und Anwendung der methodologischen Ansätze für wünschenswert. Zugleich sprach er sich dafür aus, dass es die Aufgabe der nationalen Geschichtsschreibungen in Europa ist die grundlegenden Daten zu der Geschichte der einzelnen Nationen in der Nationalsprache und in Fremdsprachen zugänglich zu machen. Diese Zielsetzung vor Augen haltend wurde kürzlich die digitale Dateibasis Történelmi Tár (Historische Datensammlung) gestartet, die gemeinsam mit dem Institut für Geschichtswissenschaft der UAW, der Stiftung História, der Arbeitsgruppe für die Geschichte Europas an der UAW sowie dem Europa Institut Budapest gemeinsam ausgebaut wird. Hinsichtlich der Rolle des Instituts in der ungarischen Geschichtsschreibung sprach Ferenc Glatz die folgenden Worte: „Der vom Institut initiierte ostmitteleuropäische Dialog über die ethnisch-sozialen Konflikte in der Region muss fortgesetzt werden, und zwar weiterhin mit Einbeziehung der österreichischen, tschechischen, slowakischen, polnischen, rumänischen, serbischen, kroatischen Historikerkollegen sowie mit Einladung der Historiker aus den USA, Frankreich, Deutschland und Russland. Die regelmäßig veranstalteten fachlichen Diskussionsforen – mitunter die großen internationalen Jahreskonferenzen, aber auch die wissenschaftlichen Vorträge und die Foren für junge Forscher – gelten heute bereits unter den Historikerdiskussionen in Ungarn, dank der vergangenen acht Jahre, als eine maßgebende Institution.”

Digitale Dateibasis zur Geschichte Ungarns

Dienstag, 13. Juli 2010
Auf Grund der Pläne von Ferenc Glatz wurde die Dateisammlung Történelmi Tár gestartet und via Internet zugänglich gemacht. „Történelmi Tár (Historische Sammlung) ist eine Sammlung der grundlegenden Daten zur ungarischen Geschichte. Dies ist ein Versuch, um die Möglichkeiten der digitalen Publikation und des digitalen Redigierens uns zum Nutzen zu machen – so schrieb Ferenc Glatz in dem von ihm verfassten Programm zur Redaktionsarbeit der Dateibasis mit dem Titel „Über die Erstellung einer Dateibasis ohne Grenzen, über Selbstkorrektion in der Geschichtsschreibung”. „Die Redaktion setzt sich zum Ziel die Datensammlung kontinuierlich zu ergänzen und zu korrigieren, und sie wünscht alle Vertreter dieses „Métiers” sowie die Leser und Besucher der Website einzubeziehen. Sie schafft einen auf Gegenseitigkeit beruhenden (interaktiven) Kontakt mit den Forschern und den Forscher-Redaktionsmitgliedern sowie den Benutzern. (Wir setzen einen bedeutenden Akzent darauf unsere Lehrerkollegen und Studenten zum Mitdenken anzuregen.)”.

Ungarischer Nationalrat in der Wojwodina

Dienstag, 6. Juli 2010
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Unsere gemeinsamen Anliegen fand am 6. Juli mit Einbeziehung von Experten der Fachbereiche serbisch-ungarische Beziehungen, Minderheiten- und Balkanforschung sowie von Politikern und Diplomaten eine erfolgreiche Konferenz über die Gründung des Ungarischen Nationalrates in der Wojwodina statt. Die Einladung zur Konferenz erfolgte von Ferenc Glatz, der in seiner Eröffnungsrede über die Bedeutung des politischen Engagements auf ethnische Grundlage und des Autonomie- und Selbstverwaltungsprinzips im Europa des 21. Jahrhunderts sprach. „Serbien gebührt unsere Anerkennung, weil sie ihren nationalen Gemeinschaften eine kulturelle und ethnische Autonomie sichert, die sogar für Europa als ein allgemeines Lösungsmodell gelten kann. [...] Selbstverständlich gilt es zu erkennen, dass es jeweils eine andere Sache ist aus der Position der Opposition oder der Regierung Politik zu betreiben, sowohl ín Serbien als auch in Ungarn. Sei es hierbei die Rede von der Aufstellung des Nationalrates oder von einem politischen Machtwechsel” – so sagte er.
Im Rahmen der Konferenz wurden Vorträge von Zsolt Németh, Staatssekretär des ungarischen Außenministeriums, István Pásztor, Präsident der Allianz der Ungarn in der Wojwodina, und Tamás Korhecz, Präsident des Ungarischen Nationalrates, gehalten.

Weltanschauungswandel, Agrar- und ländliche Politik

Donnerstag, 1. Juli 2010
Der von Ferenc Glatz redigierte Band mit dem Titel Az európai és a magyarországi agrárpolitika jövője (Die Zukunft der europäischen und ungarischen Agrarpolitik) ist erschienen. In den hierin publizierten Studien werden mögliche Grundprinzipien der gemeinsamen europäischen Agrarpolitik (CAP) in der Planungsperiode 2014-2020 sowie die Interessen Ungarns behandelt. Ferenc Glatz untersucht in seiner Einführung zum Buch (Világszemlélet-váltás, agrár- és vidékpolitika Európában, Magyarországon – Weltanschauungswandel, Agrar- und ländliche Politik in Europa und in Ungarn) und in der von ihm verfassten Abschlussstudie (Európai és magyarországi versenyképesség az agráriumban, 2014-2010 – Die Wettbewrbsfähigkeit des Agrarwesens in Europa und Ungarn 2014-2010) die Rolle, die die neuen Veränderungen in unserer natürlichen Umgebung und die globalen Wirtschaftstendenzen in der europäischen Lebensmittelproduktion und Umweltwirtschaftung der Zukunft spielen. Er behandelt in den Studien vor allem die bereits nachvollziehbaren Konsequenzen der globalen Erwärmung bzw. des voraussichtlich eintretenden Wassermangels sowie die den ganzen Planeten erfassende Migration in Richtung der Gebiete – so z.B. nach Europa –, die sich traditionell für Lebensmittelherstellung eignen. Es liegt nicht allein im Interesse Ungarns, sondern ganz Europas, dass die Zahl der Bewohner in den für Lebensmittelproduktion geeigneten Gebieten und generell in den ländlichen Räumen erhalten bleiben und die nachhaltige Entwicklung dieser Landesteilen gewährleistet wird. Sein Vorschlag lautet, dass das Programm der Gemeinsamen Agrarpolitik (CAP) erweitert und zu einer Gemeinsamen Agrar- und Ländlichen Politik (CARP) ausgearbeitet werden soll.

Die Zukunft der Gehöftesiedlungen

Freitag, 25. Juni 2010
Der neueste Band der von Ferenc Glatz redigierten Buchreihe Párbeszéd a vidékért (Dialog für den ländlichen Raum) ist unter dem Titel A magyar tanyás vidékek (Die Gehöfte auf dem ungarischen Land) erschienen. Ferenc Glatz bietet in seiner Einführung zum Buch (Tanyás települések, térségek a magyar és európai vidékpolitikában – Gehöftesiedlungen und Regionen in der ungarischen und europäischen ländlichen Politik) und in seinem abschliessendem Artikel (Hogyan tovább? Tanya, víz, Homokhátság – Richtungssuche, Gehöfte, Wasser und der ungarische Lössrücken) einen Überblick der sozialen und wirtschaftlichen Faktoren, die zur Ausbildung der Gehöftesiedlungen im 16-20 Jahrhundert führten. Er fasst die in der Geschichte verankerten Voraussetzungen für die Zukunft dieses „Mikrosiedlungstyps” zusammen und unterbreitet einen Programmvorschlag für eine Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft. Das Letztere erachtet er als besonders wichtig, da es „kaum Sinn hat den Menschen Programme aufzuzwingen, mit denen sie sich nicht identifizieren können”.

Internationale Zusammenarbeit für Entwicklung – neue Aspekte

Donnerstag, 24. Juni 2010

Unter dem Vorsitz von Ferenc Glatz wurde der Rat für Internationale Zusammenarbeit und Entwicklung einberufen. Bei diesem Anlass wurde der neue Staatssekretär János Hóvári, der für die Arbeit des Gremiums zuständig ist, von Ferenc Glatz den Beiratsmitgliedern vorgestellt. Er betonte, dass er es für wichtig erachtet, dass in der heutigen Welt der Globalisierung, in der Zeit des verstärkten globalen Wettbewerbs innerhalb der staatlichen Verwaltung einer kleinen Nation fachbegründeten Kenntnissen eine prioritäre Rolle zugeordnet werden sollen. Als junger Mann galt Hóvári in seinem Institut als der hervorragendste Nahost-Experte, dann nach 1992 wurde er ebenfalls in diplomatischen Kreisen zum erstrangigen Fachexperten der Region. Dies gilt als ein gutes Zeichen – ein Zeichen, das der Parteipolitik allgemein als Vorbild dienen sollte.


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Vulkanausbrüche, die die Geschichte prägen

Dienstag, 15. Juni 2010
Nr. 2010/4 der Zeitschrift História ist erschienen Hierin finden Sie den Leitartikel von Ferenc Glatz mit dem Titel Die Rolle der Vulkane in der Geschichte der Erde

Europäische Zusammenhänge – Vortrag von Iván T. Berend

Dienstag, 8. Juni 2010
Ferenc Glatz war Gastgeber der Veranstaltung, bei der der Akademiker Iván T. Berend, der frühere Präsident der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, einen Vortrag mit dem Titel Zwischen zwei Krisen: Das wandelnde Europa, 1973-2010 hielt. In seinem Grußwort sowie in seiner Schlussrede sprach Glatz anerkennend über die ungebrochene Arbeitskraft und Kompetenz von Iván T. Berend und stellte ihn als Beispiel für die kommende Historiker-Generation, der die ungarische Geschichte auf Grund der europäischen Zusammenhänge untersucht und präsentiert.

Das Friedenssystem von Versailles – gestern und heute

Freitag, 28. Mai 2010
Ferenc Glatz eröffnete mit seinem Vortrag Das Friedenssystem von Versailles – gestern und heute die anlässlich der 90. Jahreswende des Friedensvertrages von Trianon veranstaltete internationale wissenschaftliche Konferenz zum Thema Das Friedenssystem von Versailles, 1919-1938.
Der Akademiker, der anfangs in ausländischen Publikationen über den Trianon-Schock schrieb, erörterte bereits in seiner im 1976 verteidigten Kandidaturdissertation die Nachvollziehbarkeit des durch den Friedensvertrag von Trianon hervorgerufenen nationalen Traumas in den Werken der zeitgenössischen Historiker – vor allem bei Gyula Szekfű. Auch in seinen späteren Artikeln und Studien (1979, 1983, 1988) diskutierte er die Ursachen der nationalen und sozialen Konflikte der Beschlüsse von Trianon. Er hielt seine akademische Antrittsvorlesung (1994) zum Thema Das Trianon-Ungarn, 1920-1994 und verwies hierin darauf, dass die Pariser Friedensverträge hinsichtlich der Auflösung der Österreichisch-Ungarischer Monarchie und des Osmanischen Reiches falschen Prinzipien folgten, und der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges (1939) und später die Reihe der Konflikte im Nahen Osten (1960er Jahre) waren eindeutig das Resultat der Tätigkeit der „Pariser Friedensstifter“. In seiner Analyse verwies er auf das Scheitern der politischen Bestrebungen, die in der Zeit zwischen 1938-1992 versuchten die Konfliktsituationen von Trianon aufzulösen. Laut seiner Auffassung (Zeitschrift História 1990, 1995, 2000, 2004) sind es die aktuellen Tendenzen unserer Zeit – die territoriale-administrative Integration, die grenzüberschreitenden Naturprozesse, die Migration der Arbeitskraft, die Bewirtschaftung bezogenen, menschenrechtlichen sozialen Tendenzen –, die zum Überdenken des Friedenssystems von Versailles und des Friedens von Trianon zwingen.
Der Historiker-Dialog wurde vom Institut für Geschichtswissenschaft der UAW, dem Europa Institut Budapest und der Zeitschrift História gemeinsam organisiert.

 

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