Im Interesse einer Renaissance der zivilen Gesellschaft

Mittwoch, 26. Mai 2010
Anlässlich der 25. Jahreswende des Vereins für den Schutz der Stadt Budapest (Budapest Városvédő Egyesület) ist ein Jubiläumsband veröffentlicht worden. Der Band wird mit den „Geburtstagswünschen” von Ferenc Glatz eingeleitet. Hier verweist er ebenfalls auf das größte politische Defizit der Jahrzehnte nach dem Fall der Diktaturen in Europa – somit auch in den Jahren des ungarischen Systemwandels –, die er darin sieht, dass neben der Wiedereinsetzung der auf einem Mehrparteiensystem beruhenden parlamentaren Demokratie es nicht zu einer Neuorganisation der zivilen Gesellschaft gekommen sei, „die vor der Zeit der Diktaturen dem stolzen Bürger ein Terrain für das gesellschaftliche Leben bot”.

Glatz über die doppelte Staatsbürgerschaft

Mittwoch, 19. Mai 2010
Nach Budapest fand auch in Pressburg, im Gebäude der Ungarischen Koalitionspartei, die Buchpräsentation des unter dem Titel Hullámvasút (Achterbahn) erschienenen Bandes von Pál Csáky statt. Bei der Veranstaltung würdigte Ferenc Glatz, der das Nachwort schrieb, dass Buch und den Autor. Es ist als die große Erfolgsgeschichte des Systemwandels in der Region zu werten – so sagte er –, dass die politischen Parteien der über den Grenzen hinaus lebenden ungarischen Minderheiten zum Leben erweckt und erhalten werden konnten.
Anlässlich der Veranstaltung gab Ferenc Glatz der Pressburger Zeitung Szabad Újság (Freie Zeitung) ein Interview über die doppelte Staatsbürgerschaft, die Geltendmachung des Prinzips der Kulturnation in Europa bzw. in der ostmitteleuropäischen Region. Er betonte:  Die Gegenwart, aber noch mehr die Zukunft Europas wird von den Migrationsprozessen bestimmt, somit wird die doppelte und die mehrfache Staatsbürgerschaft zur alltäglichen Praxis.

Errichtung des ungarischen Netzwerks für den ländlichen Raum

Samstag, 15. Mai 2010
Von Ferenc Glatz redigiert ist der Studienband Sikeres vidéki térségek (Erfolgreiche ländliche Räume) erschienen. In der Einführung mit dem Titel Vidékpolitika, vidékfejlesztés és új intézményei (Politik für den ländlichen Raum, ländliche Entwicklung und ihre neuen Institutionen) bietet Ferenc Glatz einen Überblick hinsichtlich der Aufgabe und Funktion der europäischen und ungarischen ländlichen Netzwerke, beschreibt seine Vorstellung über das Starten einer von unten aufgebauten zivilen Organisation und unternimmt den Versuch zur konzeptuellen Bestimmung und Klärung der Begriffe „ländliche Politik” und „ländliche Entwicklung”.

Buchpräsentation – Pál Csáky: Achterbahn

Donnerstag, 29. April 2010

Im Budapester Pilinszky Literatur Kaffeehaus fand die Buchpräsentation des neuesten Bandes von Pál Csáky, Präsident der slowakischen Ungarischen Koalitionspartei, statt, der unter dem Titel Hullámvasút (Achterbahn) erschienen ist und zu dem Ferenc Glatz das Nachwort schrieb.
Die Bekanntschaft zwischen dem Autor und Ferenc Glatz rührt von der Zeit her als Pál Csáky amtierender Stellvertretender Ministerpräsident der Slowakei war: Ferenc Glatz, als Mitglied des Komitees, der die Bereitschaft der Bewerbeländer untersuchte kam in Kontakt mit dem stellvertretenden Ministerpräsidenten zuständig für EU Angelegenheiten in Dezember 1998. Danach arbeiteten sie mehrmals gemeinsam daran, die Interessen des über den Grenzen hinaus lebenden Ungarntums und seiner kulturellen Werte zu schützen. Ferenc Glatz nahm in den vergangenen zehn Jahren regelmäßig als Vortragender an den Minderheitenforen in Felvidék, die von der ungarischen Minderheit bewohnten Gebiete der Slowakei, teil. Seine Vorträge handelten sich um die wirtschaftlichen und kulturellen Möglichkeiten der Europäischen Union und des ostmitteleuropäischen Raumes, mit den gemeinsamen europäischen und weltpolitischen Interessen der zwei Völker, sowie auch Fragen, die sich in Verbindung mit den national-ethnischen Minderheiten dieses Raumes stellen. Pál Csáky, der Präsident der Ungarischen Koalitionspartei folgte ebenfalls den Einladungen des Akademikers zu den in Budapest organisierten Unterredungen über die Zukunft der ungarischen Minderheitenpolitik.
Im Rahmen der Buchpräsentation würdigte Zsolt Semjén, der Präsident der ungarischen Christlich Demokratischen Volkspartei, das Werk.


Es liegt in unserem gemeinsamen Interesse die entlegenen Gehöfte zu schützen

Montag, 26. April 2010
Als gemeinsame Veranstaltung der Volkshochschule von Lakitelek und der Ungarischen Akademie der Wissenschaften wurde am 26-29. April das II. Gehöftekolleg organisiert. Im Rahmen der Veranstaltung wurden die sich für die Gehöfte bietenden Chancen und Möglichkeiten aufgezählt. Am Tage der Eröffnung hielt Ferenc Glatz, ord. Mitglied der UAW und Präsident des Ungarischen Netzwerks Ländlicher Raum den einleitenden Vortrag mit dem Titel „Die bevorstehenden Möglichkeiten für die Gehöfteregionen in der Siedlungsstruktur des Karpatenbeckens im 21. Jahrhundert”.

Wasser- und Umweltbewirtschaftung

Freitag, 23. April 2010
In der Aprilausgabe der von der Ungarischen Agrarkammer veröffentlichten Zeitschrift Agrárium wurde anlässlich des Bizentenariums des Fachbereichs Wasserbewirtschaftung eine thematische Zusammenstellung von Beiträgen mit dem Titel Wasser- und Umweltbewirtschaftung veröffentlicht. Unter den hierin publizierten Fachartikeln zu Themen wie die Szenarios des regionalen Klimawandels, der Schutzes vor dem aufsickernden Grundwasser, Irrigation und Energieeffizienz, erschien der Beitrag von Ferenc Glatz mit dem Titel Über das Wasser und das Agrarium 2009. Hierin schreibt er in erster Linie über die prognostizierbare Aufwertung von Wasser mit Hinblick auf die aktuellen Zeitfaktoren, wie der Klimawandel, Lebensmittelherstellung sowie Energieproduktion, im Weiteren erläuterte er erläutert die Bedeutung und die empfehlenswerte Richtung einer umfassenden Strategie zur Wasserbewirtschaftung im Karpatenbecken.

Marktflecken – Zentren der Modernisierung auf dem Land

Mittwoch, 21. April 2010
Mit dem Zeitpunkt des zum Thema Marktflecken und ihre Umgebung veranstalteten V. Landesforums des Ungarischen Netzwerks Ländlicher Raum am 21. und 22. April, also zwischen den zwei Runden der ungarischen Parlamentswahlen, sollte ein Zeichen gesetzt werden. Ort der Veranstaltung war zu einem Hódmezővásárhely, eine Stadt, die der ungarische Dichter Endre Ady als „Paris der Bauern” bezeichnete und Szarvas, die „als der westliche Tor des Komitats Békés” genannt wird.
Bei der Eröffnung der Veranstaltung in Hódmezővásárhely hob Ferenc Glatz in seinem einleitenden Vortrag mit dem Titel Welchem Zweck dient der Marktflecken? hervor: Die Geschichte der Marktflecken in der ungarischen Tiefebene ist ein gutes Beispiel dafür, wie das Wachstum der Städte, die Ausbildung des Bürgertums mit der Entwicklung ihrer Umgebung einhergehen. Auf diese Tradition gestützt können die mit den kleineren Ortschaften organisch verbundenen Marktflecken zu den Zentren der Modernisierung der ländlichen Räume werden. Hierzu werden aber Arbeitsplätze und die Förderung der Infrastruktur benötigt, wozu auch der Staat seinen Beitrag leisten kann – mit der Gewährleistung der Chancengleichheit der Wohnorte. Im Rahmen der Veranstaltung hielten u.a. Bürgermeister János Lázár und György Gémesi, Vorsitzender des Verbandes der Ungarischen Selbstverwaltungen Vorträge.
Im Rahmen der Nachmittagssitzung, die bereits in Szarvas stattfand, suchten die Anwesenden eine Antwort darauf, ob das wirtschaftliche Potential, das frühere Niveau der Beschäftigtenzahl und die Gewährleistung des sicheren Lebensunterhalts erneut erreicht werden kann, was nach dem Systemwandel in vielen der ländlichen Teile Ungarns verloren ging.

Ungarische Minderheitenpolitik in Europa

Dienstag, 13. April 2010

Die neueste Ausgabe (Nr. 2010/1) der Zeitschrift Ezredforduló (Jahrtausendwende) ist erschienen mit den Konferenzmaterialien des in Budapest organisierten Minderheiten-treffens vom 12. Oktober 2009.
Ferenc Glatz, Direktor des Europa Instituts Budapest und Präsident des Komitees für Strategische Forschung der UAW lud die Leiter der jenseits der Grenzen Ungarns tätigen ungarischen politischen Parteien, bzw. ungarische Abgeordnete des Europäischen Parlaments, die sich mit Minderheitenfragen beschäftigen im Juni 2008 und Oktober 2009 ein. Thema der Diskussion war: die Minderheitenpolitik der EU, sowie die Abschätzung dessen, in wieweit die neuesten Verordnungen der EU neue Möglichkeiten für grenzüberschreitende wirtschaftliche und kulturelle Unternehmen, und dadurch für die Minderheitenpolitik schaffen.
In der Zeitschrift wurden die Programmschrift der Konferenz (Ferenc Glatz: Ungarntum, Minderheitenpolitik und Europa) veröffentlicht, sowie die Beiträge der Korreferenten (István Pásztor, Béla Markó, Pál Csáky, Kinga Gál und Csaba Tabajdi).


LEADER Werkstattkonferenz in Lajosmizse

Donnerstag, 1. April 2010
Die LEADER Fachabteilung des Ungarischen Netzwerks Ländlicher Raum organisierte in Lajosmizse eine Arbeitsgesprächsrunde zur zusammenfassenden Analyse der Erfahrungen des Programms in Ungarn.
Ferenc Glatz sprach in seinem einleitenden Vortrag über die Struktur, die dezentralisierte Organisation und die politische Unverbundenheit des Ungarischen Netzwerks Ländlicher Raum, wobei er auf die bereits vorliegende Stellungsnahme hinsichtlich der Umwandlung des Netzwerks zu einer Generalversammlung und auf die Erstellung einer Fachabteilungsstruktur verwies. Er erläuterte, dass mit dieser Veranstaltung ein Meilenstein in der Tätigkeit des Netzwerks erreicht wurde, denn zum ersten Mal beschäftigt sich das Netzwerk als zivile Organisation konkret mit dem LEADER-Programm und dem hierauf gestützten Netzwerk. Er betonte erneut, dass ein großer Bedarf an LEADER ähnlichen Programmen besteht, an Initiativen, die von unten aufgebaut werden und die Probleme der auf dem Land lebenden Menschen kennen und zu lösen bereit sind.

Die Anerkennung des fürsorglichen Menschen – Kemény Bertalan-Preis, 2010

Freitag, 5. März 2010
Im Dorfhaus der Ortschaft Alsómocsolád, das mit den sich zu diesem Anlass einfindenden Gästen längst überfüllt war, versammelten sich nunmehr zum zweiten Mal aus den verschiedenen Teilen des Landes die Dorf- und Gehöftebeauftragten und die Bürgermeister anlässlich der diesjährigen festlichen Verleihung des Kemény-Bertalan-Preises für die Förderung der Dörfer. Ferenc Glatz, ord. Mitglied der UAW, Präsident des Ungarischen Netzwerkes Ländlicher Raum und zugleich des Kemény-Bertalan-Preisverleihungskomittees, überreichte in diesem Jahr vier Ortschaftsbeauftragten, die nach ihrem besten Wissen die höchst möglichen Leistungen erbringen, in Anerkennung ihrer Dienste den Preis.
In seiner Begrüßungsrede betonte er, dass die Dorf- und Gehöftebeauftragten in unserer Gesellschaft den fürsorglichen Menschen verkörpern. „In der Geschichte haben wir so oft über den Homo Faber, den bewirtschaftenden, Werkzeuge herstellenden, bauenden-schaffenden Menschen gesprochen, ebenso über den Homo Ludens, den spielenden Menschen – wir haben aber niemals über den fürsorglichen Menschen gesprochen. Weil wir in den vergangenen 95 Jahren glaubten: Wenn die Menschen Probleme oder Sorgen hätten, wenn sie eine Dienstleistung benötigten, dann werden bestimmte Institutionen die nötigen Schritte unternehmen und die diesbezüglichen Aufgaben auf sich nehmen.
Persönlich habe ich Bertalan Kemény nicht gekannt, hörte aber damals über seine Tätigkeit, und habe später sein Wirken kennengelernt (…) Der größte Impetus der Kemény-Bertalan-Legende in der Gesellschaft ist, dass er die Notwendigkeit des fürsorglichen Menschen erkannte. Es ist nicht wahr, dass in der modernen industriellen Gesellschaft die früheren Lebensformen aufgegeben werden müssen, die den Menschen als solchen charakterisieren, ihn aus der Reihe der Säugetiere hervorheben: dass er ein soziales Wesen war und schon immer für den anderen sorgte. (…) Diese Legende handelt nicht von der Vergangenheit, sondern von der Zukunft. Die, die sich für den Preis würdig zeigten, betrachte ich als die Kämpfer, die Pioniere der neuen, sich formenden Bewegung.“

 

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