Dokumente zur Geschichte der Vojvodina
Mittwoch, 9. November 2011
Die ungarische Sektion der Ungarisch-Serbischen Akademischen Kommission und das Institut für Geschichte der UAW veröffentlichten gemeinsam – innerhalb eines Jahres nach der Aufstellung der Kommission – den ersten Band der von Ferenc Glatz und Lajos Gecsényi redigierten Buchreihe A szerb–magyar együttélés történetéhez. Források/Iz istorije mađarsko-srpske koegzistencije. Izvori (Zur Geschichte des serbisch-ungarischen Zusammenlebens. Quellenedition) unter dem Titel Iratok a Vajdaság történetéhez a szerbiai levéltárakban, 1944–1948/Dokumenti iz istorije Vojvodine 1944–1948 u srpskim archivima (Dokumente zur Geschichte der Vojvodina in den serbischen Archiven, 1944–1948). Der Akademiker Ferenc Glatz, Präsident der Kommission von ungarischer Seite, verfasste das Vorwort zum Band.
Der von István Fodor, dem Direktor des Archivs von Senta zusammengestellte und die Forschungstätigkeit zahlreicher Archivare aus der Vojvodina – Nada Boroš, Zoltán Mészáros, Zsuzsanna Mezei, Tibor Molnár, Rozália Nagy, Lilijana Pénzes, Slobodan Stanić, Ferenc Szűgyi und Jugoslav Veljkovski – zusammenfassende zweisprachige Band enthält das Register der Fonds, die Daten zu den Vergeltungen zwischen 1944 und 1948 in den Städten und Ortschaften von Belgrad, Újvidék (Novi Sad), Fehértemplom (Weißkirchen), Nagybecskerek (Großbetschkerek), Nagykikinda (Groß-Kikinda), Pantschowa (Banstadt), Szabadka (Subotica), Senta, Sombor és Mitrovica enthalten. Mit dieser Publikation wurde ein grundlegendes Werk für alle, die sich für das Thema interessieren, geschaffen.
Das „Wunder China” – Sonderweg oder der Weg in die Zukunft?
Montag, 17. Oktober 2011
Die neueste Ausgabe der von Ferenc Glatz redigierten historisch-politischen Zeitschrift História ist unter der Nummer 2011/7 erschienen und enthält den unter dem Titel „Kulturrevolution von gestern” veröffentlichten Leitartikel des Redakteurs. In Verbindung mit der größten Attraktion des Museum- und Ausstellungsjahres 2011, der in Wien zur Schau gestellten China-Ausstellung, formuliert er als ein nach euroatlantischen Maßstäben erzogener Mensch seine Bedenken über die scheinbare – oder wirkliche – Effizienz der Diktatur und die Fehlbarkeit der von ihm erlebten Demokratie.
Vom Zusammenleben bis zu den Massenmorden
Freitag, 30. September 2011
Das Institut für Geschichte und das Sozialforschungszentrum der UAW sowie das von Ferenc Glatz geleitete Europa Institut Budapest organisierten eine gemeinsame internationale Konferenz zum Thema Vom Zusammenleben bis zu den Massenmorden auf dem Balkan im 20. Jahrhundert mit der Teilnahme von Historikers und Archivaren aus Österreich, Deutschland, Serbien und Ungarn.
„Auflösung historischer Konflikte im Donauraum”
Donnerstag, 29. September 2011
Unter dem Titel Auflösung historischer Konflikte im Donauraum ist die zu Ehren des 70. Geburtstages von Herrn Prof. Ferenc Glatz herausgegebene Festschrift erschienen, die eine Ansammlung von Studien zahlreicher international renommierter Autoren enthält. Die Laudatio bei der feierlichen Übergabe sprach der Redakteur des Bandes, Univ. Prof. Dr. Arnold Suppan, Vizepräsident der ÖAW, worin er die international anerkannten Leistungen von Prof. Glatz als Historiker sowie als Wissenschaftsorganisator würdigte. Herr Prof. Ralph Melville, der frühere Direktor des Institutes für Europäische Geschichte in Mainz, bot auf Grund seiner Erinnerungen eine Ausführung über den in den Jugendjahren mit Prof. Glatz gemeinsam beschrittenen Weg, welcher ein Fundament für die internationalen wissenschaftlichen Beziehungen der vergangenen Jahrzehnte bot. Senator Dr. Dr. Herbert Batliner berief sich in seiner Laudatio auf das 1990 gemeinsam mit Prof. Glatz gegründete Europa Institut Budapest und nannte die vom Institut gestarteten Initiativen als bahnbrechende Leistungen zur Mobilisierung der europäischen geistigen Elite. Der Laudierte bedankte sich in einer deutschsprachigen Rede für die Übergabe der Festschrift.
Ungarische Geschichtswissenschaft zur Jahrtausendwende
Mittwoch, 15. Juni 2011
Im Festsaal der Philosophischen Fakultät der Eötvös-Loránd-Universität Budapest wurde zum Anlass des 70. Geburtstages von Univ.Prof.Dr. Ferenc Glatz, ord. Mitglied der UAW, eine Festsitzung einberufen. Der Rektor der Eötvös-Loránd-Universität, Barna Mezey, sowie der Dekan der Philosophischen Fakultät, Tamás Dezső, und die Redakteure des Geburtstagsbandes, die Professoren Lajos Izsák und Lajos Gecsényi, würdigten in ihrer Laudatio die bedeutenden wissenschaftlichen Leistungen von Prof. Glatz als Historiker und als Universitätsprofessor sowie seine Tätigkeit im Bereich der Gründung von fachwissenschaftlichen Schulen. Der Jubilar sprach in einer im subjektiven Ton geführten Reminiszenz über seine Lehrer und Meister, über die unentbehrliche Toleranz bei dem Métier des Historikers und über seine Pläne für die Zukunft. Er bot ebenfalls einen Überblick der Tendenzen in der Entwicklung der europäischen und ungarischen Geschichtswissenschaft in den Jahren 1970-2010, welche laut seiner Meinung als wichtige methodologische und thematische Meilensteine zu betrachten sind und setzte die vielfältigen Terrains seiner Tätigkeit in diesen Kontext (Weltverband der Historiker, die Zeitschrift História, Naturgeschichte, usw.). Er betonte insbesondere wie wichtig es sei, dass die Studien und fachwissenschaftlichen Werke aus der Perspektive der Weltgeschichte und der Europa-Geschichte verfasst werden, und dass auf die internationale Fachliteratur der einzelnen Themenbereiche Bezug genommen wird, wie auch stets der ständigen Präsens von talentierten jungen Wissenschaftlern in den fachwissenschaftlichen Werkstätten Vorrang gegeben werden soll. Zu dem feierlichen Anlass wurde ein Studienband unter dem Titel Magyar történettudomány az ezredfordulón (Ungarische Geschichtswissenschaft zur Jahrtausendwende) zusammengestellt, welcher im Sinne der Zielsetzungen der Redakteure die Schriften der Historikerkollegen sowie der Schüler und Studenten um die fachwissenschaftlichen Lieblingsthemen von Prof. Glatz gruppiert. Der Festband präsentiert ebenfalls eine fachwissenschaftliche Chronik zum Lebenswerk von Prof. Glatz, die ebenfalls Auszüge seiner wichtigsten Werke enthält (Historiker, Lehrer, Wissenschaftsorganisator; der Homepage von Ferenc Glatz entnommene Daten).
Übereinkommen zur Förderung der Forschungen in der Vojvodina
Dienstag, 31. Mai 2011
Akademiker Ferenc Glatz, Direktor des Institutes für Geschichte der UAW und Präsident der Ungarischen Sektion der Ungarisch-Serbischen Akademischen Kommission, und Tamás Korhecz, Präsident des Ungarischen Nationalrates in der Vojvodina, unterzeichneten in Szabadka (Subotica) ein Übereinkommen. Ziel dieses Übereinkommens ist es die nötige forschungsorganisatorische Basis zur umfassenden Aufdeckung der in den Jahren 1941-1948 in der Vojvodina begangenen Blutvergießen und der Atrozitäten zu schaffen und in Serbien eine, die Arbeit entsprechend unterstützende Partnerinstitution zu finden. Im Sinne der Vereinbarungen werden die operativen Forschungen in der Vojvodina wie auch die Sammlung von Daten und Rückerinnerungen von dem Ungarischen Nationalrat koordiniert und finanziert, während das Institut für Geschichte der UAW die fachwissenschaftliche Aufsicht der Arbeit übernimmt.
Glatz betonte in diesem Zusammenhang, dass die Leitung der Forschungen nicht aus Ungarn, sondern – mit ungarischer Unterstützung – vor Ort erfolgen muss, somit sollen in den südlichen Gebieten die lokalen, vor Ort existierenden kulturellen und wissenschaftlichen Organisationen gestärkt werden. Es ist wichtig, dass nach Siebenbürgen und den ehemaligen oberungarischen Gebieten auch in den ehemaligen südlichen Gebieten wieder eine neue Generation aufwächst, die auf Grund ihrer Ausbildung in der ungarischen Sprache vor Ort und ihrer entsprechenden Fachkompetenzen in Forschung und bei der Publikation eindeutige Stärken aufweist.
Sitzung der Ungarisch-Serbischen Akademischen Kommission in Belgrad
Montag, 30. Mai 2011
Unter Leitung von Akademiker Ferenc Glatz und Vojislav Stanovčić hielten die leitenden Amtsträger der zwei Sektionen der Ungarisch-Serbischen Akademischen Kommission zur historischen Versöhnung gemeinsame Unterredungen. Die Kommission nahm die Vorschläge der ungarischen Seite hinsichtlich der Richtlinien zur organisatorischen Abwicklung der archivarischen Forschungen und der Sammlung von Rückerinnerungen, dem Ausbau einer Partnerschaft in Serbien zu den forschungsorganisatorischen Aufgaben, der Aufstellung der Vojvodiner Sektion der Kommission zur Auffindung von Gräbern, der Einrichtung der ungarischsprachigen Homepage der Kommission, dem Starten einer neuen Quelleneditionsserie, der für Herbst 2011 geplanten internationalen Konferenz und der Veröffentlichung eines dreisprachigen Studienbandes an. Die Präsidenten der zwei Sektionen, Ferenc Glatz und Vojislav Stanovčić, unterzeichneten das diesbezügliche, in englischer Sprache verfasste Abkommen. Weitere Informationen zur der Tätigkeit der Kommission und zu den laufend Forschungen können auf Ungarisch der folgenden Homepage entnommen werden: http://www.magyarszerbmult.hu
Ungarisch-Serbische Versöhnung – Sitzung der Kommission für Nationale Zusammenge
Dienstag, 24. Mai 2011
Die sich für die historische Versöhnung einsetzende Ungarische Sektion der Ungarisch-Serbischen Akademischen Kommission informierte die Kommission für Nationale Zusammengehörigkeit des ungarischen Parlaments (11. Sitzung) über ihre bisherige Tätigkeit. Der Akademiker Ferenc Glatz, Präsident der ungarischen Sektion der bilateralen Akademischen Kommission, erläuterte den gegenwärtigen Stand der Forschungen zur Erschließung der Vergangenheit und sprach darüber, welche politische und moralische Unterstützung die Kommission von Seiten der ungarischen Regierung erhält, wobei er ebenfalls darauf verwies, die unabdingbare Voraussetzung für die Fortsetzung der schnellen und effektiven Arbeit sei es, dass über den moralischen Beistand und die politische Unterstützung hinaus baldigst wirksame finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden sollen. Die Kommission für Nationale Zusammengehörigkeit sprach anerkennend über die bisherigen Errungenschaften der Serbisch-Ungarischen Akademischen Kommission und versicherte, dass sie ihren zur Verfügung stehenden Möglichkeiten entsprechend für die Bereitstellung der nötigen Rahmenbedingungen für die Verwirklichung der weiteren Schritte und Phasen der Arbeit einsetzen wird.
Gemeinnutz der Wissenschaft
Donnerstag, 5. Mai 2011
Im Rahmen einer im Hauptgebäude der UAW organisierten Festveranstaltung wurde Akademiker Ferenc Glatz, der frühere Präsident der Ungarischen Akademie der Wissenschaften (Mai 1996-Mai 2002), anlässlich seines 70. Geburtstages von seinen Kollegen und Freunden geehrt. In seinen im persönlichen Ton vorgetragenen Rückerinnerungen – unter dem Titel A tudomány közhaszna [Der Gemeinnutz der Wissenschaft] – rief er aus dem Blickwinkel seiner Generation betrachtend die Erinnerungen an die allgemein und wissenschaftshistorischen Grundfragen der vergangenen 50 Jahre, die Zeit des Kalten Krieges und des Systemwandels wach.
Es war der frühere Präsident, der der Akademie den Titel „Ratgeber der Nation“ zusprach, welcher sich die Aufgabe vorsetzt die der Nation und dem Staat bevorstehenden Möglichkeiten mit Hinsicht auf die europäischen, regionalen und lokalen wirtschaftlichen, sozialpolitischen Herausforderungen zu ergründen und Alternativen zu formulieren, sowie diese den politischen Entscheidungsträgern und der Gesellschaft zu präsentieren.
Zu diesem Anlass und auf diese Aufgabenstellung reflektierend veröffentlichte das Sozialforschungszentrum der UAW unter Mitarbeit des Hauptredakteurs István Láng einen Studienband der Schriften der Wissenschaftlerkollegen von Ferenc Glatz mit dem Titel Akadémia, a nemzet tanácsadója [Die Akademie als Ratgeber der Nation]. Die Redakteure des Bandes gruppierten die Schriften der 95 Autoren um die von Glatz während seiner Präsidentschaft behandelten Schwerpunktthemen (nationalstrategische Studien, eine Akademie auf der Grundlage der Kulturnation, Lagebericht und Zukunft der einzelnen Wissenschaftsbereiche, die wissenschaftliche Grundlage unseres Weltbildes, Gleichstellung der Sozialwissenschaften, Konsolidierung des Forschungsinstituts-netzwerks, funktionsfähige Wissenschaftsorganisation, das auf Regelmäßigkeit basierte Programm ). Im Weiteren enthält der Band die Chronik des Lebenswegs von Glatz, insbesondere die mit seiner wissenschaftsorganisatorischen Tätigkeit, seinem Ministeramt, seiner Präsidentschaft an der Ungarischen Akademie der Wissenschaften verbundenen Ereignisse. (Als Forscher im Amt des Präsidenten. Daten auf Grund der Homepage von Ferenc Glatz.)
Anwendbarkeit von gegenständlichen, schriftlichen und oralen Erinnerungen
Freitag, 25. März 2011
Das Oral-History-Unterkomitee der Ungarisch-Serbischen Akademischen Kommission hielt mit Einbeziehung der Kommissionsmitglieder und Fachexperten des Bereichs Sammlung von Erinnerungen sowie der Orthistoriker aus den ehemaligen südlichen Gebieten Ungarns eine wissenschaftliche Besprechungen. Der Akademiker Ferenc Glatz sprach in seinem Eröffnungsvortrag über die Möglichkeiten und eventuellen Risiken bei der Anwendung von gegenständlichen, schriftlichen und oralen Erinnerungen.