Donau-Landschaft – Kooperationsvorhaben

Freitag, 28. Juni 2013
Prof. Ferenc Glatz, in seiner Funktion als Direktor des Europa Instituts Budapest (EIB), hielt Unterredungen mit dem Direktor des Wiener Collegium Hungaricums, Márton Méhes, über die sich für eine Zusammenarbeit der zwei Institute bietende Terrains. Das EIB setzt ab 2013 wieder größeres Akzent auf das im Jahre 2007 gestartete Donau-Landschaft-Projekt, es sollen den aktuellen Fragen der Themenbereiche Natur- und Wasserwirtschaft in den Gebieten entlang der Donau sowie den Kooperationen in der Region in den Bereichen Wirtschaft, Handel, Regionalentwicklung und Kultur prioritär behandelt werden. Auf diesem Gebiet kann das EIB ein wichtiger Partner des Wiener Collegium Hungaricums und des vom Collegium organisierten Danube Cultural Clusters werden. Es werden nach Möglichkeit jährlich zwei Werkstatt-Veranstaltungen (eine in Budapest und eine in Wien) geplant, die auf die organisatorischen und geistigen Kapazitäten der zwei Institute gestützt verwirklicht werden sollen. Die zwei Institute wünschen in Zukunft gemeinsam mit dem Wiener Institut für den Donauraum Kontakt aufzunehmen, dessen Vorsitzender Dr. Erhard Busek, Vizekanzler a. D. und Bundesminister für Wissenschaft und Unterricht a. D. ist. Herr Dr. Erhard Busek ist ebenfalls Gründungsprofessor des Europa Instituts Budapest, wobei er bis zum heutigen Tag die Tätigkeit des Instituts aktiv mitverfolgt.

Ferenc Glatz bei der Veranstaltungsreihe der ungarisch-serbischen Versöhnung

Dienstag, 25. Juni 2013
Akademiker Ferenc Glatz, Mitpräsident der Ungarisch-Serbischen Akademischen Kommission, nahm auf Einladung des serbischen Staatspräsidenten Tomislav Nikolić an den in Verbindung mit dem ungarisch-serbischen Versöhnungsprozess organisierten Veranstaltungen in Belgrad, Csúrog (Čurug) und Szabadka (Subotica) teil (25-26. Juni 2013).
Am 25. Juni fand in der Serbischen Nationalbibliothek eine Werkstattbesprechung der ungarisch-serbischen Kommission statt, der Präsident János Áder von Seite Ungarns und Präsident Tomislav Nikolić von serbischer Seite beiwohnten und den neu erschienenen zweisprachigen (Englisch-Ungarisch) Band würdigten, der eine Zusammenfassung der bisherigen wissenschaftlichen Tätigkeit der Kommission bietet (Magyarok és szerbek. Együttélés, múltfeltárás, megbékélés 1918–2012 / Hungarians and Serbs. Coexistence, Revealing the Past, Reconciliation 1918-2012). Am 26. Juni gedachten bei der an der ehemaligen Richtstätte der unschuldigen ungarischen Opfer errichteten Gedenkstätte in Čurug, der Ehrerweisung des serbischen und ungarischen Präsidenten folgend, Ferenc Glatz und Lajos Forró in Vertretung der ungarischen Sektion der Kommission und Júlia Teleki und Slobodan Marković als Vertreter der serbischen Sektion den Opfern und legten ihre Kränze nieder. Am Nachmittag sprach Präsident János Áder im Kosztolányi-Dezső-Theater in Szabadka (Subotica) auch namentlich seinen Dank an diejenigen aus (Márton Matuska, Teleki Júlia, Istávn Pásutor, Ferenc Glatz), die Bedeutendes dazu beigetragen haben, dass diese gemeinsame Ehrerweisung stattfinden konnte.

Über Zeitfragen, Kirche – Erzbischof Péter Erdő ist Gast des Europa Clubs

Dienstag, 11. Juni 2013
Gast der nunmehr siebten Veranstaltung des vom Europa Institut Budapest organisierten erfolgreichen Diskussionsreihe Europa Club war der Erzbischof von Gran, Kardinal Péter Erdő. Die Veranstaltung fand diesmal im Klub der Ungarischen Akademie der Wissenschaften (UAW) statt, wo der amtierende Präsident der UAW, József Pálinkás, die Versammelten begrüßte. Die einleitenden Gedanken von Direktor Ferenc Glatz, früherer Präsident des hohen Wissenschaftlergremiums, folgend hielt Kardinal Péter Erdő seinen Vortrag über Zeitfragen, über die Kirche.
Die zur Jahrtausendwende wirksam werdenden anthropologischen Veränderungen, bestimmen das vorgesetzte Programm jeder in der europäischen Gesellschaft involvierten Institution, so auch das der katholischen Kirche. Die Erwartungen, die die Menschen an Intellektuelle, Politiker oder eben Geistliche formulieren, sind ihrer Art nach verschieden geprägt. Die Ausdruckformen der Kommunikation befinden sich im Wandel: mit der Terraingewinnung der bildlichen und musikalischen Informationsübertragung schwindet die prioritäre Stellung der begrifflichen Kommunikation. Es sind nicht länger die zeitbeständigen Fragen zur Weltanschauung und zur eigenen Überzeugung, die die Menschen in erster Linie beschäftigen. Sie erwarten vielmehr Rat, wie sie ihr augenblickliches persönliches Wohlergehen gewährleisten können. Die Kirche, wollte sie sich diesen, in der Gegenwart präsenten Erwartungen anpassen, darf ihre Überzeugung nicht aufgeben, dass es stets die Gemeinschaft erhaltenden geistlichen, moralischen und langfristigen Ziele sind, die den Menschen nahe gebracht werden sollen. Diese seine These untermauerte Péter Erdő, Primas der Katholischen Kirche in Ungarn, Erzbischof, einer der hohen geistlichen Würdenträger des weltweiten Katholizismus, in seinem im Europa Club gehaltenen Vortrag anhand von konkreten, dem Alltag in den westlichen Teilen Europas, in den außerhalb von Europa liegenden Gebieten der Welt und in Ungarn entnommenen Beispielen.

Möglichkeiten der Minderheitenpolitik

Montag, 20. Mai 2013
Raum und Zeit nach 1918. Die Möglichkeiten der Minderheitenpolitik (Tér és idő 1918 után. A kisebbségi politizálás lehetőségei / Prostor i vreme nakon 1918. godine. Mogućnosti manjinske politike) ist der übersetzte Titel des Studienbandes, der die Vorträge der internationalen Wissenschaftstagung vom 18. Februar 2012 zur 90. Jahreswende der Ungarischen Partei, die erste Organisation für Minderheitenpolitik der in Délvidék lebenden Ungarn, beinhaltet. Bei der Jubiläumsveranstaltung sprachen der ungarische und der serbische Präsident der Ungarisch-Serbischen Akademischen Kommission, Akademiker Vojislav Stanovčić, und Ferenc Glatz, die Begrüßungsworte. Den Text des von Ferenc Glatz gehaltenen Vortrags mit dem Titel Magyar politikai pártok kisebbségben (1912–2012) [Ungarische politische Parteien in der Minderheit (1912-2012)] ist im Band enthalten.

„Vergnügen aus Leidenschaft” – Meilensteine im Leben eines Historikers

Dienstag, 14. Mai 2013
An die diesjährige Generalversammlung der UAW anlehnend organisierte die Philosophisch-Historische Klasse der Akademie eine Jubiläumstagung zum 100. Jahrestag der Geburt des Akademikers und früheren Präsidenten der UAW, Domokos Kosáry. Im Rahmen seines zu diesem Anlass gehaltenen und ebenfalls persönliche Erinnerungen anführenden Vortrages sprach der Historiker Ferenc Glatz, der zwischen 1996 und 2002 als Nachfolger von Prof. Kosáry das Amt des Präsidenten der UAW inne hatte, über fünf wichtige Stationen im reichhaltigen, von zahlreichen Wendungen geprägten  Lebens seines väterlichen guten Freundes. Er zeichnete das Bild des jungen, als eminenter Student 1936 über die Görgey-Frage promovierenden Forschers auf. Er sprach über den bürgerlichen Demokraten, der 1948 als der zukünftige Doyen der Historiker-Gemeinschaft angesehen wurde, über den Forscher und Wissenschaftler, der 1958 in Folge der gegen die Intellektuellen gerichteten Vergeltungen zu mehreren Jahren Haft verurteilt wurde, aber auch im Gefängnis ohne Unterbrechung weiterarbeitete, über den wieder im Institut für Geschichtswissenschaft der UAW tätigen Autor von zahlreichen, bedeutenden Monographien verfasste und schließlich über den Historiker, der bereits als „Past President“ von der Liebe zur Geschichtswissenschaft angetrieben auch weiterhin Bibliographie-Sammlungen zusammenstellte.

Ungarn und Serben – Studienband über das Zusammenleben, über die Versöhnung

Mittwoch, 8. Mai 2013
Das von Historiker Ferenc Glatz redigierte Band mit dem Titel Magyarok és szerbek. Együttélés, múltfeltárás, megbékélés. / Hungarians and Serbs. Coexistence, Revealing the Past, Reconciliation ist erschienen. In der Einleitung des Redakteurs (Múltfeltárás, megbékélés, világverseny-képesség/ Uncovering the Past, Reconciliation, Global Competitiveness) bestimmt Glatz die unsere Gegenwart und Zukunft prägende Aufgabe der Historiker darin, dass sie die Geschichte Europas im 19.- und 20. Jahrhundert neu überdenken und die Folgen der zwei Weltkriege abschließenden, erfolglosen Frieden beseitigen. Aus diesem Grund startete Glatz (ab 2007) parallel zu den Plänen zur südöstlichen Erweiterung der Europäischen Union das von ihm konsequent vertretene Programm der historischen Versöhnung. Neben den Historiker-Diskussionsrunden setzte er ebenfalls die Ausarbeitung der strategischen Programme (regionale Politik für die Entwicklung der ländlichen Entwicklung und des Verkehrswesens, Wasser- und Naturwirtschaft, Handelsbeziehungen, usw.) auf die Agenda, die als Grundlage für eine neue, die nunmehr auf Unionsebene bietenden Möglichkeiten nutzende Minderheitenpolitik dienen mögen, und die die Vertreter der in den Bereichen Technik und Wirtschaft tätigen Mittelklassen einander näher bringen und an eine Zusammenarbeit gewöhnen würde. „Die Bewährungsprobe für die Historiker-Wissenschaftler Intelligenz ist nur minder die Anerkennung, die ihr vom Publikum der Gegenwart für die erbrachten Leistungen zugesprochen wird; das wirkliche Ergebnis kann vielmehr am Leben, das die zukünftigen Generationen erleben, ermessen werden…” – so der Abschlussgedanke des Redakteurs.
Die Studie mit dem Titel Történelmi együttélés és európai jövő /Cohabitation and Future in Europe Történelmi együttélés és európai jövő /Cohabitation and Future in Europe enthält seine Ausführungen, in denen er von einen der vielfältigsten Regionen der Weltgeschichte, somit von der Fallstudie der von Konflikten überladenen südosteuropäischen Region ausgehend über die Zukunft des multikulturellen Europa nachdenkt.

Das Drama von Délvidék – kein gewöhnliches Geschichtsbuch

Freitag, 26. April 2013

Mit dem Vorwort Das Drama von Délvidék aus der Feder von Akademiker Ferenc Glatz, Mitpräsident der Ungarisch-Serbischen Akademischen Kommission, ist der neue Band von Lajos Forró und Tibor Molnár mit dem Titel Tragikus emberi sorsok 1944-ből a partizániratok tükrében (Tragische menschliche Schicksale von 1944 anhand der Partisanendokumente) erschienen. Der Band behandelt am Beispiel der Siedlung Magyarkanizsa den Machtwechsel in Jugoslawien im Herbst 1944, wobei das tragische Schicksal der Opfer mitverfolgt und die Mechanismen zur Erstattung von Anzeigen, welche als Grundlage für die Verurteilung wegen Kriegsverbrechen, dargestellt werden.


Über Hunnen, Landnehmer, die Schrift der Székler

Mittwoch, 17. April 2013
17.-18. April 2013: Die vom Geisteswissenschaftlichen Forschungszentrum der UAW zum Thema Ungarische Urgeschichte. Wissenschaft und Traditionsbewahrung organisierte zweitägige Konferenz wünschte über den gegenwärtigen Stand und die zukünftigen Tendenzen der ungarischen Urgeschichtsforschung zu präsentieren. Die Diskussionsrunde der Sektion zur Wissenschaftsgeschichte wurde von Akademiker Ferenc Glatz präsidiert.

Europa-Club: Russland und das Donautal

Dienstag, 26. März 2013
Russland und das Donautal lautete der Titel der aktuellen, bisweilen sechsten Diskussionsrunde der erfolgreichen, vom Europa Institut Budapest organisierten Veranstaltungsreihe. Botschafter Ernő Keskeny, Ministerialbeauftragter und Leiter der Hauptabteilung für Mitteleuropa und Mittelasien des ungarischen Außenministeriums, hielt das einleitende Referat über die Haltung und die Beziehungen Russlands zur ostmitteleuropäischen Region sowie über das „Öffnen nach Osten” von Seiten der ungarischen Politik. Zoltán Sz. Bíró, Historiker und Russland-Experte, bot einen Überblick der Brennpunkte und der Tendenzen in den Beziehungen der Europäischen Union und Russland.

Über Weisheit, Furchtsamkeit, Erfahrung – mit dem Augenmerk auf einem Lebensweg

Freitag, 8. März 2013
Akademiker Ferenc Glatz, professor emeritus der Eötvös-Loránd-Universität, gratulierte dem Historikerprofessor Lajos Izsák zum 70. Geburtstag mit dem Vorlesen seiner zu diesem Anlass verfassten Schrift unter dem Titel Brief an den Jubilar Izsák anlässlich seines Geburtstages – als Freund und Schicksalsgefährte bei der von der Fakultät für Geisteswissenschaften der ELTE organisierten Festveranstaltung. Der von Glatz gewohnte subjektive Wortlaut der Reminiszenz verwies – die frisch erlebten Freuden des voranschreitenden Alters erwähnend – auf die von den beiden Freunden stets pflichtbewusst nachgegangenen Berufung. Hierbei ho er das Folgende hervor: der Abschluss der Rivalitäten zwischen den von ihnen geleiteten Instituten, die Unterstützung der ungehinderten Entwicklung der ihrer Studienleitung anvertrauten Studenten-Forscher, die Toleranz gegenüber den unterschiedlichen Geschichtsauffassungen. Die Rentenjahre – nunmehr frei von den vom Terminplan vorbestimmten Verpflichtungen – erlauben, dass man den menschlichen Beziehungen mehr Zeit widmet und im Besitz der im Laufe der Jahre angeeigneten Erfahrungen man mehr Verständnis für das Gegenwartsgeschehen aufbringt. In seinem Vortrag überblickte er den Lebensweg seines Kollegen, während der Rektor der Universität, Barna Mezey, der Dekan der Fakultät für Geisteswissenschaften, Tamás Dezső, und der Vizerektor und Leiter des Lehrstuhls für ungarische Geschichte der Moderne und der Gegenwart, Gábor Erdődy, den zu Ehren des Professors zusammengestellten Band präsentierten. Im Folgenden können Sie die Studie von Ferenc Glatz zum Thema Verhaltenskodex zwischen den Staaten in der ostmitteleuropäischen Minderheitenpolitik auf Ungarisch lesen.

 

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