Die Nicht-Auflösung der Minderheitenkonflikte behindert die gemeinsamen Interess

Samstag, 23. Februar 2013
Der ungarische und serbische Staatspräsident planen eine gemeinsame Ehrerweisung im Andenken an die ungarischen und serbischen Opfer des Zweiten Weltkriegs in Délvidék. Die Wochenendbeilage der Tageszeitung Népszabadság gab die Zielsetzungen der unter der Mitpräsidentschaft von Historiker Ferenc Glatz tätigen Ungarisch-Serbischen Akademischen Kommission bekannt, wobei Glatz ebenfalls an den Vorbereitungen der gemeinsamen Ehrerweisung der Staatspräsidenten beteiligt ist, und veröffentlichte anschließend die Gedankengänge mehrerer Mitglieder der Kommission. Als verbundener Befürworter und Fürsprecher der historischen Versöhnung hat Akademiker Glatz an zahlreichen Foren zuvor seine diesbezüglichen Gedanken ausgeführt: die Jahrhunderte langen nationalen Gegensätze und die Nicht-Auflösung der gegenwärtigen Minderheitenkonflikte werden auch in Zukunft das Erkennen der gemeinsamen Interessen verhindern. Die Grundlage einer wirklichen Nationalpolitik könnten eine funktionierende Wirtschaftspolitik, eine erfolgreich durchgeführte Territorial- und ländliche Entwicklung und eine langfristig angelegte Wasserwirtschaft bilden. Nach Meinung von Glatz haben sich die im Karpatenbecken lebenden leitenden Intellektuellen von der vor 1990 präsenten und ausschließlich auf staatsnationale Ideen gestützten Auffassung entfernt, oder zeigen sich zumindest dafür bereit. „Nicht aber die Politiker, die im Interesse der Wählerstimmen die Jahrhunderte langen nationalen Wunden manipulieren. Die ungarische, rumänische, slowakische und serbische Politik konnte der Versuchung nicht widerstehen, die Minderheitenfragen mit Macht und Kraft zu bewältigen. Es müsste eingesehen werden, dass dies zu keinem Erfolg geführt hat und auch nicht führen wird.“

Glatz über die Voraussetzungen und die Notwendigkeit einer historischen Versöhnu

Freitag, 18. Januar 2013
Im Hauptgebäude der Akademischen Kommission von Szeged fand eine Konferenz zum Thema Voraussetzungen der ungarisch-serbischen historischen Versöhnung damals und heute statt, wo Akademiker Ferenc Glatz, Mitpräsident der Ungarisch-Serbischen Akademischen Kommission einen Vortrag mit dem Titel Die Voraussetzungen und die unabwendbare Notwendigkeit einer historischen Versöhnung hielt.
Der Historiker verlautete ebenfalls im Rahmen dieser Wissenschaftstagung: Die südosteuropäischen Staaten werden auch weiterhin nicht die mittels des Integrationsprozesses der Europäischen Union gebotenen Vorteile nicht nützen können, wenn sie kein Konsens über die widersprüchigen Fragen in der Geschichte dieser Staaten erreichen können. Die Erschließung der Vergangenheit kann aber nicht „Hals über Kopf” durchgeführt werden. Die Aufarbeitung der mehrere Hundert Fließmeter langen Dokumente, der Vergleich der Daten aus der Ortsgeschichtsforschung und der vorliegenden landesweiten Erhebungen mit den persönlichen Rückerinnerungen erfordert nicht nur Zeit, sondern ebenfalls fachwissenschaftliche Kenntnisse. Glatz bewertete es als einen eindeutigen Erfolg, dass zwei Jahre nach Beginn der Tätigkeit der ungarisch-serbischen Kommission die Möglichkeit und historische Chance für eine Versöhnung zwischen den zwei Nationen erreicht werden konnte.

Vom Systemwandel ins Systemwanken? Die neueste thematische Ausgabe der Históri

Donnerstag, 20. Dezember 2012
Die Regierungsführung Ungarns zwischen 1978 und 2010 bildet das Thema der neuesten Ausgabe (Nr. 2012/9-10) der von Ferenc Glatz redigierten historisch-politischen Zeitschrift História. Der Redakteur schreibt in seinem Leitartikel mit dem Titel Vom Systemwandel ins Systemschwanken? in Verbindung mit der 2008 ausbrechenden Finanzkrise und der Erschütterung des euroatlantischen Wohlfahrtsstaates darüber, dass bei der Krisenbewältigung in der gegenwärtigen Lage es unumgänglich ist – wie auch beim Systemwandel 1989–1990 –als Ausgangspunkt das historische ins eigene Auge sehen, die Selbstkritik zu nehmen. „Die politische Führung Ungarns verfasste 1989 ein Drehbuch für den Systemwandel. Damals waren sich alle – auch ohne Worte – einig, das Ziel sei der Ausbau des sozialen Wohlfahrtsstaates nach euroatlantischem Muster. Ohne Worte: die in der sowjetischen Besatzungszone ausgebauten staatlichen Versorgungssysteme sollen auf höherem Niveau unter den Rahmenbedingungen der westlichen-europäischen-amerikanischen Marktwirtschaft weiter betrieben werden.“ Als einer der Mitgestalter des damaligen Geschehens schließt er sich der Meinung an, dass jede einzelne Person über einen eigenen Systemwandel verfügt, je nachdem, wer, was miterlebt hat. Man sollte aber aus den Fehlern lernen und die guten Ideen und Ansätze zu nutzen lernen.

Bestehen bleiben oder mit der Zeit verschwinden? Glatz bei einem Gesprächsabend

Donnerstag, 11. Oktober 2012
Wie sieht unsere Zukunft aus: Bleiben wir bestehen oder werden wir mit der Zeit verschwinden? Wie wird in 50 Jahren Europa überhaupt aussehen? Diese waren die Leitfragen, auf die Prof. Ferenc Glatz, ord. Mitglied und früherer Präsident der UAW, bei einem vor einem breiten Publikum gehaltenen Gesprächsabend mit dem Schriftsteller Pál Csáky eine Antwort suchte. Die Veranstaltung fand am 11. Oktober 2012 in Preßburg im Rahmen der von Pro Futuro Hungarica und der János Esterházy Bürgerlichen Gesellschaft organisierten Vortragsreihe Dialoge über das Nationalbewusstsein. Ort war das Gebäude der Ungarischen Koalitionspartei in Preßburg.

Sitzung des Rats für Internationale Entwicklung und Kooperation

Dienstag, 3. Juli 2012

Unter dem Vorsitz von Ferenc Glatz, dem Präsidenten des Rats für Internationale Entwicklung und Kooperation der ungarischen Regierung, fand die nächste einberufene Sitzung des Gremiums im Gebäude des Ungarischen Außenministeriums statt. Anwesend bei der Sitzung waren der Stellv.
Staatssekretär für globale Angelegenheiten, János Hóvári, und sein Vertreter, Szabolcs Takács. Das Thema der Sitzung war die Bewertung der internationalen Entwicklungs-politik des Landes zur Zeit der EU-Präsidentschaft Ungarns im Jahre 2011 und die Diskussion der bis zum Ende des Jahres 2012 vorzubereitenden ersten Vorlage der mittelfristigen Entwicklungsstrategie Ungarns. (Vorgelegt von Hauptabteilungsleiterin Lilla Makkay.)
In seiner Zusammenfassung als Vorsitzender betonte Ferenc Glatz das Folgende: die vom ungarischen Staatshaushalt für Entwicklung bereitgestellten Mittel sind wie bekannt „begrenzt”, aber bei der Zusammenstellung der Zuwendungen sollten auch die nicht im Außenministerium konzentrierten Mittel in Betracht gezogen werden. Glatz unterstrich, wie wichtig die Aktivitäten Ungarns in der Balkanregion sind, welche Bedeutung diese aus humanitärer, nationalpolitischer und wirtschaftspolitischer Sicht haben, und er wertete die Bestrebungen zur präzisen Formulierung der Präferenzen in Verbindung mit den Staaten außerhalb der euro-atlantischen Region. Er schlug eine effektivere Pressepolitik im Inland für die Propagierung der Aktivitäten Ungarns im Bereich der Entwicklung vor. Er verwies darauf, dass die Grundprinzipien der staatlichen mittelfristigen Entwicklungspolitik auf europäischem Niveau stehen und überblickte die positiven Epochen der Entwicklungspolitik der vergangenen 50 Jahre.


China und die Chinesen in Ungarn

Dienstag, 12. Juni 2012
Die neueste Ausgabe (2012/4) der von Ferenc Glatz redigierten historisch-politischen Zeitschrift História ist erschienen. Neben den Artikeln mit gemischter Thematik (Oligarchen, Territorialherrschaft im mittelalterlichen Ungarn, das Problemfeld Makedonien/Mazedonien, Überlieferungen aus der Skythenzeit, Seeschlachten in der Antike), enthält die Ausgabe einen umfangreichen Themenblock zu China, um so die Aufmerksamkeit widerholt auf das ostasiatische Land zu lenken.
Der Redakteur befasst sich in seinem zu diesem Themenbereich verfassten Leitartikel (China und die Chinesen in Europa und Ungarn) mit den neuesten Expansions-bestrebungen Chinas als Weltmacht in Ostmitteleuropa sowie mit dessen in 12 Punkte zusammengefassten Strategieplan für die Region.

Musik und bürgerliche Entwicklung – die neueste thematische Ausgabe der Zeitschr

Dienstag, 8. Mai 2012
Zum Anlass des 20-jährigen Geburtsjubiläums von Ferenc Liszt behandeln die Artikel in der neuesten Ausgabe (2012/3) der von Ferenc Glatz redigierten historisch-politischen Zeitschrift História das Thema Musik und bürgerliche Entwicklung. Der Redakteur befasst sich in der Einführung zu der thematischen Ausgabe („Előjátékok” Lisztről, polgárosulásról [„Préludes” zu Liszt und zur bürgerlichen Entwicklung]) mit der Vergangenheit – die Entstehung des Bürgertums im 19. Jahrhundert sowie der neuen Lebensideale und das Erscheinen einer neuen bürgerlichen Künstler-Wissenschaftler-schicht –, wobei er auf die Parallelerscheinungen bei der erneuten bürgerlichen Entwicklung in der Gegenwart, dem – zu Recht erwarteten – öffentlichen Nutzen von angehäuften Vermögen, der steigenden Allgemeinbildung im Zeitalter des Internets und somit bei der Wettbewerbsfähigkeit der Bürger verweist. Als Beiheft wurde die erste Ausgabe einer neu gestarteten Heftreihe mit dem Titel In Europa veröffentlicht, deren Ziel es ist – wie dies der Redakteur in seiner Ankündigung formuliert (Európában. Tegnap. Ma. Holnap [In Europa. Gestern. Heute. Morgen]) – die Entfaltung bzw. Entwicklung von neuen Europa-Kenntnissen und einer neuen Benehmenskultur zu fördern. beizusteuern. „Denn – nach den Worten von Glatz – ohne Europa-Kenntnisse, gibt es kein Europa-Bewusstsein und ohne Europa-Bewusstsein, gibt es wiederum kein starkes Europa, was zugleich bedeutet, dass ohne ein starkes Europa, es auch keine starke staatsbürgerliche und nationale Gemeinschaft gibt. Und das Karpatenbecken bildet hierbei auch keine Ausnahme.“

Versöhnung entlang der Donau – im Interesse unserer Enkelkinder

Montag, 23. April 2012
Der Historiker und Akademiker, Ferenc Glatz, hielt im Rahmen des nunmehr seit 4 Semestern an der Széchenyi-István-Universität in Győr regelmäßig organisierten und auf die Teilnahme von mehr als 1.000 Studenten rechnenden Senioren-Universität einen Vortrag mit dem Titel Historische Versöhnung im Karpatenbecken. Hierin lenkte er die Aufmerksamkeit auf das Folgende: Sollten die im Karpatenbecken lebenden Völker sich nicht versöhnen und zwar im Interesse der Zukunft ihrer Enkelkinder und um ihre im Laufe der historischen Konflikte zugefügten Wunden zu heilen, so verpassen sie eine ihnen gebotene bedeutende Chance.

Gegen Ungarn gerichtete Atrozitäten in Délvidék – Stand der Forschungen

Donnerstag, 5. April 2012
Das in Budapest auf Serbisch erscheinende Wochenblatt Srpske nedeljne novine veröffentlicht in 4 aufeinander folgenden Ausgaben (15. März, 22. März, 29. März, 5. April 2012) ein Interview mit Akademiker Ferenc Glatz, dem Präsidenten der ungarischen Sektion der Serbisch-Ungarischen Historikerkommission, über den Stand der Forschung zu den Ereignissen in der Vojvodina. Glatz betonte: Bei der Offenlegung der Konflikte aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs positionieren sich die Ungarn „vor“ den Serben, da die Razzia von Délvidék bereits 1943 aufgedeckt und vom ungarischen Parlament sanktioniert wurde. Die Untersuchungen zu den von Serben begangenen Atrozitäten in den Jahren 1944-1945 – die zu einem ethnischer und zum anderen politischer Natur waren – werden hingegen erst jetzt durchgeführt. Die nötigen personellen und technischen Voraussetzungen der Forschungsarbeit werden vom ungarischen Staat auch finanziell unterstützt.
Das Interview können Sie hier auf Ungarisch und Serbisch lesen.

Der Gemeinnutz der Wissenschaft

Mittwoch, 4. April 2012
Nr. 2012/2 der von Ferenc Glatz redigierten historisch-politischen Zeitschrift ist erschienen.
Die Beilage zur neuesten Ausgabe mit gemischter Thematik enthält die im subjektiven Ton verfassten Reminiszenzen des Redakteurs mit dem Titel A tudomány közhaszna (Der Gemeinnutz der Wissenschaft). Diese ist zugleich die Festrede, die er am 5. Mai 2011 anlässlich der zu Ehren seines 70. Geburtstags organisierten Festveranstaltung hielt und in der er die allgemein- bzw. wissenschaftshistorischen Grundfragen der vergangenen 50 Jahre, der Zeit des Kalten Krieges und des Systemwandels aus dem Blickwinkel seiner Generation präsentierte.
(Über die zu diesem Anlass zusammengestellte Festschrift und die Festveranstaltung s. Eintrag vom 5. Mai 2011.)

 

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